Sicherheitsautomatisierung, Orchestrierung und Reaktion (SOAR)

Optimieren Sie Abläufe im Bereich Schwachstellen-Management, Incident Response und SecOps-Automatisierung.

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Was ist SOAR? 

SOAR (Security Orchestration, Automation and Response) ist eine Kategorie von Sicherheitslösungen, die verschiedene Cybersecurity-Tools und -Prozesse integrieren und automatisieren. Durch die Kombination dieser Funktionen verbessert SOAR die Fähigkeit einer Organisation, Bedrohungen schneller und effizienter zu erkennen, zu untersuchen und zu beheben.

Es kann manchmal etwas schwierig sein, eine einzige Hauptbedeutung von SOAR zu benennen, da der Begriff SOAR mehrere Funktionalitäten sowohl in Cybersecurity- als auch in IT-Teams umfasst. Laut der United States Cybersecurity Infrastructure and Security Agency (CISA), "machen sich einige Organisationen Sorgen, dass SOC-Updates IT-Assets verändern, aber die Verwendung genehmigter Frameworks kann sicherstellen, dass alle Änderungen mit den bestehenden Prioritäten und Richtlinien übereinstimmen." Lassen Sie uns eintauchen, um zu sehen, wie es funktioniert.

Sicherheitsorchestrierung 

Sicherheitsorchestrierung bezieht sich auf den Prozess der Verbindung verschiedener Tools und Prozesse, um einen optimierten und kohärenten Cybersecurity-Workflow zu schaffen. Durch die Integration mehrerer Lösungen stellt die Orchestrierung sicher, dass Bedrohungsdaten und Abwehrmaßnahmen effizient plattformübergreifend geteilt werden. Dieser vernetzte Ansatz reduziert Silos, verbessert die Sichtbarkeit und beschleunigt die Abwehrzeiten bei Sicherheitsvorfällen.

Orchestrierung ermöglicht es Organisationen auch, vordefinierte Workflows zu implementieren, die sicherstellen, dass Sicherheitsaufgaben systematisch und konsistent ausgeführt werden. Diese Workflows können Prozesse wie die Vorfall-Untersuchung, das Sammeln vonThreat Intelligence und die Eskalation von Alerts umfassen. Durch die Zusammenführung verschiedener Tools und Prozesse können Sicherheitsteams effizienter und zuversichtlicher agieren.

Sicherheitsautomatisierung 

Sicherheitsautomatisierung zielt darauf ab, den manuellen Aufwand zu verringern, indem sie Sicherheitstools ermöglicht, sich wiederholende und zeitaufwändige Aufgaben ohne menschliches Eingreifen auszuführen. Aufgaben wie Log-Management und -Analyse, Erkennung von Malware-Angriffen und Threat Intelligence-Korrelation können automatisiert werden, sodass sich Sicherheitsteams auf komplexere und strategischere Aktivitäten konzentrieren können.

Automatisierung ist besonders nützlich bei der Bewältigung großer Mengen von Sicherheitswarnungen, da sie hilft, Fehlalarme herauszufiltern und echte Bedrohungen zu priorisieren. Durch den Einsatz von Automatisierung können Organisationen eine schnellere Incident Response durchführen, das Risiko menschlicher Fehler verringern und die Ressourcenzuweisung innerhalb ihrer Sicherheitsteams optimieren.

Incident Response

Die Incident Response innerhalb eines SOAR-Framework stellt sicher, dass Organisationen strukturierte Response Plans definieren, verwalten und ausführen können, wenn Bedrohungen auftreten. Durch die Automatisierung zentraler Elemente der Incident Response unterstützt SOAR die Sicherheitsteams dabei, Bedrohungen effektiver einzudämmen und zu beheben.

Ein gut definierter Incident Response Plan beschreibt die Schritte, die erforderlich sind, um Cyberangriffe zu erkennen, einzudämmen und sie nachzubearbeiten. Mit SOAR können diese Schritte automatisiert werden, wodurch sichergestellt wird, dass die Abwehrmaßnahmen zeitnah und konsistent ausgeführt werden. Zusätzlich bieten SOAR-Lösungen Reporting- und Analysefunktionen, die Sicherheitsteams dabei unterstützen, ihre Abwehrstrategien zu verfeinern und die Widerstandsfähigkeit gegen zukünftige Bedrohungen zu erhöhen.

Wie SOAR funktioniert

SOAR integriert sich in die bestehende Sicherheitsinfrastruktur einer Organisation und fungiert als zentrale Anlaufstelle, an der Sicherheitstools und -prozesse zusammenarbeiten, um die Incident Response zu optimieren. Durch die Nutzung von Automatisierung und Orchestrierung können SOAR-Sicherheitsplattformen mehrstufige Prozesse mit minimalem manuellen Eingriff ausführen.

Automatisierte Bedrohungserkennung

SOAR überwacht kontinuierlich Sicherheitswarnungen und korreliert automatisch Informationen, um Bedrohungen zu erkennen. Durch die Zusammenfassung von Daten aus verschiedenen Sicherheitstools wie Security Information and Event Management (SIEM), Endpoint Detection and Response (EDR) und Firewalls ermöglicht SOAR die Erkennung von Anomalien und potenziellen Sicherheitsverletzungen in Echtzeit.

Zu den wichtigsten Vorteilen der automatisierten Bedrohungserkennung gehören: 

  • Reduzierte falsch positive Ergebnisse: Durch die kontextbezogene Analyse von Sicherheitswarnungen hilft SOAR, Rauschen zu reduzieren und echte Bedrohungen hervorzuheben. 
  • Schnellere Bedrohungsidentifizierung: Automatisierte Erkennung minimiert die Zeit, die benötigt wird, um bösartige Aktivitäten zu erkennen. 
  • Verbesserte Bedrohungskorrelation: Durch das Zusammenführen von Daten aus mehreren Quellen erstellt SOAR eine umfassendere Sicht auf potenzielle Risiken. 

Incident-Triage und -Priorisierung

SOAR verwendet vordefinierte Playbooks, um den Schweregrad von Sicherheitsvorfällen zu bewerten und sicherzustellen, dass Sicherheitsteams sich zuerst auf die kritischsten Bedrohungen konzentrieren. Playbooks enthalten Entscheidungslogik, die hilft, Bedrohungen basierend auf Risikolevel, Asset-Wert und historischen Angriffsmustern zu klassifizieren.

Mit der Triage und Priorisierung von Incidents können Sicherheitsteams:

  • Bedrohungen mit hoher Priorität, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern, identifizieren
  • Den manuellen Aufwand beim Sortieren großer Volumes von Alerts reduzieren
  • Für eine konsistente und standardisierte Bedrohungsbewertung im gesamten Unternehmen sorgen

Ausführung der Abwehrmaßnahmen

Sobald ein Incident klassifiziert ist, automatisiert SOAR Eindämmungs- und Gegenmaßnahmen, wie das Isolieren kompromittierter Geräte oder das Blockieren bösartiger IP-Adressen. Durch die Integration mit Endpunkt-Security tools, Firewalls und Cloud-Security-Plattformen gewährleisten die SOAR-Sicherheitsfunktionen eine schnelle und koordinierte Abwehr von Bedrohungen, wie eine automatisierte, schrittweise Reaktion auf einen Phishing-Angriff.

Integration mit Sicherheitstools

SOAR fungiert als das Bindeglied zwischen verschiedenen Sicherheitslösungen und ermöglicht eine nahtlose Kommunikation und den Datenaustausch. Es ermöglicht einem SOC, ein einheitliches Sicherheit-Ökosystem zu schaffen, das Funktionen wie SIEM, Intrusion Detection and Prevention Systems (IDPS), Schwachstellenscanner und mehr verbinden kann.

SOAR vs. SIEM

Obwohl sowohl SOAR- als auch SIEM-Lösungen eine entscheidende Rolle im Cybersecurity-Betrieb spielen, dienen sie unterschiedlichen Zwecken, können sich aber auch ergänzen.

Wesentliche Unterschiede zwischen SOAR und SIEM

Feature SIEM SOAR
Primäre Funktion Aggregiert und analysiert Security-Event-Daten. Automatisieren und orchestrieren Abwehr
Datenverarbeitung Sammelt, normalisiert und korreliert Logdaten Verwendet vordefinierte Workflows, um Gegenmaßnahmen zu automatisieren
Incident Response Bietet Transparenz und Alarmierung Automatisiert und orchestriert Incident Response-Maßnahmen
Manueller Aufwand Erfordert menschliche Analyse für die Entscheidungsfindung Reduziert den manuellen Aufwand durch Automatisierung.
Integration Zentralisiert Sicherheits-Logs und Alerts. Verbindet mehrere Sicherheitstools für eine koordinierte Abwehr.

Während SIEM-Lösungen sich auf das Sammeln, Analysieren und Speichern von Sicherheits-Event-Daten konzentrieren, geht SOAR noch einen Schritt weiter, indem es Abwehrmaßnahmen automatisiert und orchestriert. SIEM bietet tiefgehende Sichtbarkeit in Sicherheits-Logs und Echtzeitwarnungen, erfordert jedoch häufig manuelle Eingriffe zur Analyse und Abwehr. SOAR hingegen ermöglicht es Sicherheitsteams, automatisierte Workflows zu definieren, die Reaktionen über mehrere Sicherheitstools hinweg koordinieren.

Durch den Einsatz von SOAR können Sicherheitsteams effizienter auf Bedrohungen reagieren und die Zeit zur Eindämmung und Schadensbegrenzung von Vorfällen verkürzen. Sicherheitsanalysten müssen nicht mehr manuell große Mengen an Alerts durchsehen; stattdessen kann SOAR Routineaufgaben priorisieren und automatisieren, sodass sich die Teams auf komplexere und risikoreichere Bedrohungen konzentrieren können.

Letztendlich ergänzt SOAR SIEM, indem es dessen Fähigkeiten erweitert, den manuellen Arbeitsaufwand reduziert und die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Bedrohungsabwehr verbessert. Organisationen, die SOAR mit SIEM integrieren, profitieren von einer proaktiveren und effizienteren Security Posture, die sicherstellt, dass Bedrohungen erkannt und behoben werden, bevor sie erheblichen Schaden anrichten können.

Vorteile von SOAR

Erhöhte Effizienz und verringerter Arbeitsaufwand

SOAR macht es für Sicherheitsteams überflüssig, sich wiederholende, zeitaufwändige Aufgaben manuell zu erledigen, sodass sie sich auf höherwertige Aktivitäten wie proaktive Threat Hunting und Strategieentwicklung konzentrieren können. Durch die Automatisierung von Routineprozessen wie der Alert-Triage, der Datenanreicherung und der Log-Analyse verringert SOAR die Belastung des Sicherheitspersonals.

Schnellere Incident Response

In der Cybersicherheit ist Zeit von entscheidender Bedeutung, und Verzögerungen bei der Reaktion auf Vorfälle können schwerwiegende Konsequenzen haben. SOAR beschleunigt die Reaktionszeiten, indem es wichtige Gegenmaßnahmen automatisiert, wie das Blockieren bösartiger IP-Adressen, das Quarantänisieren kompromittierter Endpunkte und das Benachrichtigen des Sicherheitspersonals, wenn ein Incident weitere Untersuchungen erfordert. Durch die Orchestrierung dieser Aktionen über mehrere Sicherheitstools hinweg stellt SOAR sicher, dass Bedrohungen umgehend behoben werden und die potenziellen Folgen minimiert werden.

Verbesserte Bedrohungserkennung und -korrelation

Durch die Integration mit SIEM und anderen Sicherheitstools aggregiert und korreliert SOAR Daten aus mehreren Quellen, um eine ganzheitliche Sicht auf die Sicherheitsumgebung einer Organisation zu schaffen. Diese Korrelation verbessert die Threat Intelligence und hilft Sicherheitsteams, Muster zu identifizieren und ausgeklügelte Angriffe zu erkennen, die sonst möglicherweise unbemerkt bleiben würden. 

Einheitlichkeit und Standardisierung 

Eine gut implementierte SOAR-Plattform erzwingt standardisierte Abwehrverfahren im gesamten Sicherheitsteam und stellt sicher, dass Incidents konsistent und im Einklang mit den Best Practices behandelt werden. Vordefinierte Playbooks leiten das Sicherheitspersonal durch geeignete Maßnahmen und verringern die Wahrscheinlichkeit von Fehlern oder Inkonsistenzen bei der Incident Response. Die Standardisierung erleichtert auch die Compliance mit behördlichen Anforderungen, indem sie sicherstellt, dass der Cybersecurity-Betrieb dokumentierten Prozessen und Protokollen folgt.

Implementierung von SOAR in Ihrer Organisation

Die erfolgreiche Implementierung einer SOAR-Lösung erfordert eine sorgfältige Planung und die Integration in bestehende Cybersecurity-Abläufe. Indem sich Organisationen an die folgenden Best Practices halten, können sie das Potenzial von SOAR voll ausschöpfen, um ihre Abläufe zu optimieren, Reaktionszeiten zu verbessern und ihre allgemeine Cloud-Sicherheitslage zu stärken.

Schritte zur Implementierung von SOAR

  1. Bewerten Sie den aktuellen Bedarf: Identifizieren Sie Schwachstellen und Bereiche, in denen Automatisierung die Effizienz steigern kann. 
  2. Wählen Sie die richtige SOAR-Plattform: Bewerten Sie Lösungen basierend auf den einzigartigen Bedürfnissen Ihrer Organisation – Integrationsmöglichkeiten, Automatisierungsfunktionen und Skalierbarkeit.
  3. Definieren Sie Playbooks und Workflows: Legen Sie vordefinierte Abwehrmaßnahmen für häufige Sicherheitsvorfälle fest. 
  4. Integrieren Sie in vorhandene Sicherheitstools: Stellen Sie die Kompatibilität mit SIEM, Endpunktsicherheit, Firewalls und anderen Sicherheitslösungen sicher. 
  5. Überwachen und optimieren: Maximieren Sie die Effektivität, indem Sie Workflows kontinuierlich auf der Grundlage realer Incident-Response-Daten verfeinern. 

Best Practices für die Implementierung von SOAR. 

Beginnen Sie mit Aufgaben mit geringem Risiko und hohem Volumen

Bei der ersten Implementierung von SOAR ist es am besten, mit der Automatisierung von Aufgaben mit geringem Risiko und hohem Volumen zu beginnen, wie z.B. der Alert-Triage, der Log-Anreicherung und routinemäßigen Compliance-Prüfungen. Dadurch können Sicherheitsteams Vertrauen in die Automatisierung aufbauen, bevor sie auf komplexere Prozesse umsteigen.

Sicherheitsanalysten ausbilden 

Eine erfolgreiche SOAR-Implementierung erfordert, dass Sicherheitsanalysten ordnungsgemäß geschult werden, um automatisierte Workflows zu verwalten und zu optimieren. Das Training sollte sich auf das Verständnis automatisierter Playbooks, die Überwachung automatisierter Reaktionen und die Feinabstimmung des Systems zur kontinuierlichen Verbesserung konzentrieren.

Playbooks regelmäßig aktualisieren

Bedrohungslandschaften entwickeln sich weiter, und SOAR-Playbooks müssen regelmäßig aktualisiert werden, um die neuesten Angriffstaktiken, -techniken und -verfahren (TTPs) widerzuspiegeln. Indem Organisationen ihre Workflows mit neu auftretenden Bedrohungen in Einklang halten, stellen sie sicher, dass ihre automatisierten Reaktionen effektiv bleiben.

Nutzen Sie die Reporting-Fähigkeiten von SOAR

SOAR-Lösungen bieten umfangreiche Reporting-Features, die es Sicherheitsteams ermöglichen, Trends zu analysieren, die Leistung bei der Incident Response zu messen und Bereiche mit Verbesserungsbedarf zu identifizieren. Organisationen sollten diese Erkenntnisse nutzen, um ihre Sicherheitsabläufe zu verfeinern und die Compliance mit den regulatorischen Standards nachzuweisen.

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